Wesentlich ist, dass man Kindern von klein an gute und schöne Bilder zeigt. Das bezieht sich sehr auf gute Kinderbücher. Gerade die jetzigen Kinderbücher mit den riesigen Augen der Figuren sind völlig ungeeignet. Weiterhin, dass Eltern und Erzieher mit dem Kind die Welt in Ruhe betrachtet. Wir können nur Zeichnen was wir sehen, daher ist das in Ruhe beobachten so wichtig. Kinder sind gute Beobachter, wenn wir sie lassen und nicht permanent mit ihnen irgendwelche Angebote verfolgen.
Die normale Zeichenentwicklung beginnt mit dem Kritzeln auf dem Papier und die Farben entdecken. Uns erscheint das zunächst ziellos, ist es aber nicht (in meinem letzten Artikel hatte ich das schon beschrieben), sie verarbeiten damit auch erlebte oder gesehene Dinge.
Mit der Zeit werden die Kritzeleien konkreter, sie können uns erklären hier ist ein Haus und hier stehe ich oder die Mamma. Nun kann man auch mit auf das Papier zeichnen ein einfaches Haus, oder eine Figur. Kinder wollen das auch können und probieren es aus. Es dauert nicht lange entstehen „Kopffüßler“ und andere Figuren für Hund und Katze oder man kann schon ein Dach für ein Haus entdecken. Die Beobachtung wird intensiver und sie vergleichen ihre Zeichnungen mit den Bildern unserer Welt.
Wenn ein Kind in die Schule kommt, kann es unsere Welt schon recht gut darstellen. Ich arbeite selbst als Kunsterziehungslehrerin und erlebe da schon schöne Fortschritte. Nun ist es meine Aufgabe sie von diesem Stand abzuholen und mit ihnen zu entdecken, was man noch alles malen und zeichnen kann. In der Regel erzähle ich ihnen eine kurze Geschichte zu der wir etwas malen wollen.
Ich zeige Ihnen wie das Bild aussehen kann wenn wir fertig sind und anschließend zeige ich ihnen noch einmal wie man die Dinge malt. Zum Beispiel wie ein Igel gemalt wird. Das hilft den Kindern die Bewegungen mit dem Stift oder Pinsel selbst zu tun. So können sie die Formen besser durchdringen.
Manchmal malen wir auch ein Bild zweimal, weil es beim zweiten Mal viel besser klappt und besser aussieht. Diese Umsetzung kann man natürlich auch zuhause machen. Gut ist, wenn die Kinder nicht so viel ausmalen, sondern vielmehr selbst die Formen entstehen lassen. So erfahren sie auch was sie schon gut können.
Nun wünsche ich viel Spaß beim Malen und Zeichnen.
Bärbel Bitterlich www.maerchen-galerie.de
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